Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das aus den Blättern und Sträuchern mehrerer Teebaum-Gattungen gewonnen wird. Dazu gehören die Gattungen Leptospermum, Kunzea, Baeckea und Melaleuca.
Nimmt man es genau, steht die Bezeichnung Teebaumöl eigentlich nur für das Australische Teebaumöl, welches aus der Teebaum-Gattung Melaleuca alternifolia gewonnen wird. Im weiteren Sinne der ätherischen Öle wird diese Bezeichnung für mehrere Arten dieser Gattungen verwendet. Da diese aber zumeist aus dem asiatischen Raum und Madasgakar stammen, sind sie nicht miteinander zu verwechseln.
🌳 Was sind die Eigenschaften von Teebaumöl und wozu wird es verwendet?
Teebaumöl hat eine nachgewiesene antimikrobielle Wirkung. Es wirkt bakterizid und fungizid.
Bevor das Penicillin entdeckt wurde, ist es aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften häufig als Antiseptikum vor Operationen verwendet worden. Nach der Einführung von Penicillin und anderer Antibiotika ist es allerdings für einige Zeit nicht mehr zur Anwendung gekommen.
Heute erfreut es sich wieder größerer Beliebheit, da die Menschen einer natürlichen Lösung wieder weit mehr zugetan sind als nur den chemischen synthetisierten Lösungen zu vertrauen.
Daher kommt es heutzutage hauptsächlich in alternativmedizinischen Therapien zum Einsatz, vorrangig bei verschiedenen Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis oder Psoriasis. Aber auch bei Wundbehandlungen oder einem Befall mit Läusen, Flöhen, Zecken oder Krätze. Empfehlungen gibt es ebenfalls für muskulär bedingte Schmerzen, Rheuma und Krampfadern.
Hat es im Gegensatz zu Medikamenten keine Nebenwirkungen?
Doch, das hat es.
Die häufigste unerwünschte Wirkung des Teebaumöls ist die Entwicklung einer Kontaktallergie. Ausgelöst wird diese durch bestimmte Anteile des Öls und deren Oxidationsprodukte. Das Risiko einer Allergie steigt mit dem Alter des Öls. Der Oxidationsprozess wird durch Licht der Sauerstoff ausgelöst. Dies geschieht bereits nach vier Tagen. Deshalb sollte Teebaumöl am besten luftundurchlässig und lichtgeschützt gelagert werden, bei einer Temperatur von ca. 25°C.
Die unverdünnte Anwendung des Teebaumöls auf der Haut führt sehr häufig zu Kontaktekzemen.
Darüber hinaus sollte Teebaumöl niemals getrunken werden, nicht einmal in kleinen Mengen, da es zu Lungenschäden führen kann.
Eine in-vitro-Studie hat eine östrogene und anti-androgene Aktivität auf menschliche Zelllinien gezeigt, wodurch eine Gynäkomastie ausgelöst werden kann, also das Wachsen der Brustdrüsen. Nach Beendigung einer Behandlung mit Teebaumöl war dieses Symptom jedoch rückläufig.
Kann man Teebaumöl als Desinfektionsmittel verwenden?
Ja, man kann Teebaumöl als Desinfektionsmittel verwenden, allerdings nur eingeschränkt.
Wie bereits erwähnt hat Teebaumöl früher eine häufige Anwendung als Antiseptikum gefunden, daher eignet es sich prinzipiell auch als Desinfektionsmittel. Doch dieses ist mit Vorsicht und Sorgfalt zu genießen.
Teebaumöl sollte keinesfalls unverdünnt verwendet werden, sondern höchstens in einer Konzentration von 5-10%. Das hieße, es dürften sich maximal 5-10ml Teebaumöl in einer 100ml mit Wasser befinden. Wenn man eine sensible Haut hat oder bereits multiple Allergien hat, sollte man jedoch entweder gänzlich auf Teebaumöl verzichten oder die Konzentration noch geringer halten. Das SCCP („Scientific Committee on Consumer Products“) empfahl 2008 eine Begrenzung der Maximalkonzentration im Endprodukt auf 1%. Dies entspräche lediglich 1ml Teebaumöl in einer 100ml Wasser-Teebaumöl-Lösung.
Wenn man sich dazu entscheidet ein Desinfektionsmittel mit Teebaumöl herzustellen, sollte man stets nach der Nutzung eine Handcreme verwenden, da ein selbstgemachtes Desinfektionsmittel die Haut weit schneller austrocknet als käufliche Desinfektionsmittel, denn diese enthalten zumeist rückfettende Komponenten.
Außerdem gilt wie bei jeder anderen Allergie auch: Wenn man eine allergische Reaktion auf die Anwendung von Teebaumöl feststellt, ist das Allergen sofort zu entfernen – in diesem Falle, die betroffene Stelle gründlich zu waschen – und nicht wieder zu nutzen. Bei höhergradigen allergischen Reaktionen, die über eine Manifestation auf der Haut hinausgehen, ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren. Dazu zählen unter anderem die Schwellung der Schleimhäute, Quaddelbildung auf der Haut und Atem- und Kreislaufprobleme.
Darüber hinaus muss eine weitere Sache beachtet werden, wenn man Teebaumöl als Desinfektionsmittel verwenden möchte: Teebaumöl hat eine bakterizide und fungizide Wirkung, jedoch keine virozide.
Was heißt das?
Diese drei Begriffe stehen für die Erregergruppen.
- Bakterizid steht für die Wirkung gegen Bakterien.
- Fungizid steht für die Wirkung gegen Pilze.
- Virozid steht für die Wirkung gegen Viren.
Im Falle des Teebaumöls bedeutet dies, dass es zwar bei Bakterien und Pilzen eine effektive Wirkung zeigt, bei Viren aber keine.
Will man sich nun vor viralen Erkrankungen schützen wie zum Beispiel den Grippe-Erkrankungen Influenza oder Corona, ist ein Desinfektionsmittel, dessen einzige desinfizierende Komponente aus Teebaumöl besteht, wirkungslos und vermittelt lediglich ein falsches Gefühl der Sicherheit. Bei bakteriellen Erkrankungen hingegen kann es erfolgreich verwendet werden.
Dringend zu beachten ist dennoch, dass eine Anwendung des Teebaumöls in zu niedrigen Dosen zu Widerstandfähigkeiten und Resistenzen von Bakterien führen kann.
Desinfektionsmittel selber machen
Eine einfache Lösung zur Desinfektionsmittelherstellung, die eigentlich jeder zu Hause hat, ist eine auf Essigbasis.
Dazu benötigt man 50ml Essig und 100ml abgekochtes Wasser. Entsprechend seiner Wunschkonzentration kann man nun 1,5-15ml (dies entspricht 1-10%) Teebaumöl hinzufügen. Diese Zutaten müssen nun miteinander vermischt werden und anschließend in einen Behälter gefüllt werden. Es bietet sich an eine Sprühflasche zu nehmen oder eine, die einen kleinen Flüssigkeitsaustritt hat.
🦠 Viruzides Desinfektionsmittel selber herstellen
Möchte man ebenfalls eine virozide Wirkung haben, kommt man um eine Mischung mit Ethanol 96% nicht herum. Dieser sollte eine Konzentration von 83% haben und wird für gewöhnlich mit Wasserstoffperoxid, Glycerin 98% und Wasser gemischt. Teebaumöl ist in diesem Falle jedoch nicht mehr notwendig.
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