Warum ist Leinöl so gesund und worauf sollte man beim Kauf achten?

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Leinöl ist nicht nur ein traditionelles Lebensmittel, sondern es wird wegen seiner positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und seines angenehm nussigen Geschmacks heutzutage wieder verstärkt verwendet. Teilweise wird es als neues Superfood gehandelt, was aufgrund der herausragenden Eigenschaften sicherlich gerechtfertigt ist. Doch Leinöl ist nicht gleich Leinöl. Beim Kauf gilt es einige Punkte zu beachten.

Leinöl oder Leinsamenöl wird aus Leinsamen gewonnen, der wiederum der reife Samen des Flachs ist. Lein oder Flachs ist eine uralte Kulturpflanze. Er wird einjährig kultiviert. Je nach vorwiegender Nutzung der einzelnen Sorte wird nach Faserlein und Öllein unterschieden. Die Leinsamen haben je nach Sorte eine gelbe oder braune Schale. Sie sind stark ölhaltig. Sie werden entweder direkt als Lebensmittel verwendet, zum Beispiel in Körnerbrot oder Müsli, oder zu Öl gepresst. Die ganzen Samen werden traditionell als natürliches Abführmittel eingenommen.

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Leinsamen Pflanze
Leinsamen Pflanze

 

Die verschiedenen Arten des Leinöls

Ölgewinnung

Durch die verschiedenen Arten der Ölgewinnung entstehen durchaus verschiedene Öle. Diverse davon wie gekochtes Leinöl (durch das Einkochen wird ein schnelleres Aushärten erreicht), Standöl (wird über längere Zeit in flachen Wannen der Sonne ausgesetzt) oder Leinölfirnis (Leinöl mit Beimischungen oder gekochtes Leinöl, das schneller trocknet) werden ausschließlich für technische Zwecke verwendet. Je nachdem kann es als Firnis, als Lasur, als Grundlage für Farben oder sogar im Geigenbau eingesetzt werden.

Für den Geigenbau wird traditionell das Standöl oder sonneneingedickte Öl verwendet, weil es schnell trocknet und einen glänzenden, etwas feuchtigkeitsbeständigen Lack ergibt. Auch die Verwendung als Grundlage für Ölfarben hat eine lange Tradition. Bei der Imprägnierung von Holz hat es den Vorteil, dass es frei von schädlichen oder giftigen Zusatzstoffen ist und besonders tief ins Holz eindringt. Dadurch erreicht es einen guten Schutz- und Imprägnierungsgrad. Aber Achtung: Durch den hohen Zerstäubungsgrad neigt Leinöl zur Selbstentzündung, so dass mit Leinöl getränkte Lappen mit erhöhter Vorsicht zu behandeln sind.

Kalt und Heißpressung

Für die Verwendung als Lebensmittel kann Leinöl kalt oder heiß gepresst werden. Die heiße Pressung ist ergiebiger, bei der kalten Pressung bleiben dafür die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten.
Für die Heißpressung wird der Leinsamen erst gewalzt und dann mit heißem Wasser vermengt. Die Masse wird geknetet, bis sie eine bröselige Konsistenz hat. Anschließend wird sie geröstet. In einer hydraulischen Presse wird das Öl dann gewonnen.

Bei der Kaltpressung wird der Leinsamen unter geringem Druck mit der Schneckenpresse gepresst. Danach werden noch Schwebstoffe entfernt, bevor es abgefüllt wird.

Da Leinöl bei Luftkontakt leicht bitter wird, gibt es verschiedene Methoden, Leinöl unter Luftabschluss zu pressen. Kaltgepresstes Leinöl ist von goldgelber Farbe, während heißgepresstes Leinöl eine gelblich braune Färbung hat.

Nicht verwechseln sollte man Leinöl mit Leindotteröl. Leindotteröl ist ebenfalls sehr gesund, aber es stammt vom Leindotter, nicht vom Lein. Leindotter ist ein Kreuzblütler, also trotz der Namensähnlichkeit eine vollkommen andere Pflanze. Das Leindotteröl schmeckt nicht nussig, sondern eher heuig oder erbsig. Es passt durch seinen speziellen Geschmack hervorragend zu Gemüse. Es ist etwas länger haltbar als Leinöl.

Ein Lebensmittel mit Geschichte

Leinöl ist ein Lebensmittel mit langer Geschichte. Schon in der älteren Eisenzeit wurde Flachs angebaut. Die ölhaltigen Körner wurden entweder direkt der Nahrung beigemischt oder es wurde Öl aus ihnen gewonnen. Noch heute gehört Leinöl sowohl in Teilen Österreichs (Oberösterreich) als auch in Schlesien, Sachsen und der Lausitz zu den traditionellen Lebensmitteln, die in diversen Rezepten verwendet werden. Das Lausitzer Leinöl ist eine geschützte Bezeichnung der regionalen Herkunft. In der Lausitz hat die Produktion von Leinöl eine lange Tradition.

Ein Klassiker ist Kräuterquark mit Leinöl. Der nussige Geschmack des Leinöls harmoniert mit dem leicht säuerlichen Quark, zudem erhöht das Leinöl die Haltbarkeit des Quarks. Weitere Kombinationen mit Milchprodukten sind zum Beispiel Joghurtdressing mit Leinöl oder Müsli mit Leinöl. Aber auch als Salatöl entfaltet Leinöl seine hervorragenden Eigenschaften. Nur zum Braten eignet es sich nicht. Es sollte in kalten Speisen genossen werden, die dann auch möglichst frisch mit dem Leinöl zubereitet werden.

Warum sollte Bio-Leinöl verwendet werden?

Leinöl ist ein besonders hochwertiges Rohkostprodukt. Wie alle Lebensmittel in Rohkostqualität ist es hier besonders wesentlich, auf Qualität und kurze Wege zu achten. Bio-Leinöl stammt aus ökologischer Landwirtschaft. In der ökologischen Landwirtschaft wird weitgehend auf Gentechnik, Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet.

Bio-Lebensmitteln dürfen keine künstlichen Aromastoffe, keine künstlichen Geschmacksverstärker, keine künstlichen Farbstoffe und keine künstlichen Konservierungsstoffe zugesetzt werden. Bei Bio-Leinöl können Sie sicher sein, wirklich höchste Qualität zu erhalten, die frei von künstlichen Zusätzen ist.

Worauf sollte man achten?

Kaufen Sie Leinöl nur ganz frisch, am besten direkt an der Leinmühle oder bei einer anderen Quelle, bei der sie sich auf Frische und Güte der Ware verlassen können.

Billigangebote sind meistens schon verdorben, mit stechendem Geschmack. In diesem Fall kann sich der gesundheitliche Effekt ins Gegenteil verkehren – und von gutem Geschmack kann auch keine Rede mehr sein. In diesem Fall zahlt sich übertriebene Sparsamkeit sicherlich nicht aus.

Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass das Leinöl aus einer Kaltpressung stammt und möglichst frisch ist.

Bei der Heißpressung geht ein großer Teil der ernährungsphysiologisch wertvollen Bestandteile verloren. Solches Öl ist für diverse Zwecke hervorragend geeignet – als Nahrungsmittel hat es seine hochwertigen Rohkosteigenschaften verloren.

Kaufen Sie Leinöl möglichst frisch, da es nur sehr begrenzt haltbar ist. Besonders gegenüber Luftkontakt ist es sehr empfindlich.

Positive gesundheitliche Effekte von Leinölgenuss

Leinöl enthält von allen Pflanzenölen den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren (insbesondere Alpha-Linolensäure), zudem enthält es eine bemerkenswerte Menge an Schleimstoffen, Lecithin, Eiweiß, Cadmium und Linamarin, Provitamin A, die Vitamine B1, B2 und B6, C, D, E und K, die Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Jod, Kupfer, Natrium und Mineralstoffe.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Stoffe für den Menschen, der menschliche Organismus kann sie nicht selber erzeugen, sondern muss sie mit der Nahrung zu sich nehmen. Als besonders effektiver Omega-3-Fettsäuren-Lieferant gilt Fisch, der Gehalt in Leinöl ist jedoch deutlich höher.

Alpha-Linolensäure

Die Alpha-Linolensäure ist nicht nur selber nützlich für den Körper, sie kann unter gewissen Umständen auch in Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure (DHA) umgewandelt werden, die nochmal deutlich hochwertiger sind. Diese Umwandlung ist unter anderem abhängig vom Verhältnis der Omega-6-Fettsäuren in der Ernährung zu den Omega-3-Fettsäuren. Empfehlenswert ist ein Verhältnis, das nicht höher als 4:1 oder 6:1 liegt. In der heutigen Ernährung finden wir nicht selten ein Verhältnis in der Größenordnung von 20:1. Da in Leinöl ein Verhältnis zwischen 1:6 und 1:3 anzutreffen ist, ist es hervorragend geeignet, den Körper zur Produktion von DHA anzuregen.

Aus der speziellen Zusammensetzung ergeben sich diverse gesundheitliche Vorteile durch den Genuss von Leinöl:

Alpha-Linolensäure hilft, den Cholesterinspiegel auf einem normalen Niveau zu halten, wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bestätigt. Experten zufolge kann ein erhöhter Cholesterinspiegel zu Ablagerungen in den Gefäßen führen, die wiederum in einer Arterienverkalkung münden können. Arterienverkalkung beziehungsweise Arteriosklerose wiederum erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Dementsprechend kann der regelmäßige Genuss von Leinöl das Risiko für Schlaganfälle senken. Ebenso erhöht die Arteriosklerose das Risiko für Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt. Leinöl kann Untersuchungen zufolge demnach das Risiko für Herzinfarkt und Koronare Herzkrankheit senken.

Vitamin E

Das im Leinöl enthaltene Vitamin E ist ein wichtiges Antioxidans. In dieser Eigenschaft schützt es Zellen vor freien Radikalen und damit vor oxidativem Stress. Freie Radikale sind für ihre zellschädigende Wirkung bekannt. Dadurch werden sie mit dem Alterungsprozess und Erkrankungen wie Krebs in Verbindung gebracht. Durch die Zufuhr von ausreichend Vitamin E kann dieser Effekt vermindert werden.

Bei entzündlichen Gelenkprozessen wie Arthritis oder Rheuma werden vermehrt freie Radikale in Umlauf gebracht, die dann wiederum die ohnehin angegriffenen Gelenke weiter schädigen. Vitamin E in ausreichend hoher Dosierung kann Studien zufolge die Gelenke vor Zerstörung schützen und zudem Botenstoffe, die für die Schmerzen zuständig sind, blockieren. Demnach hat Vitamin E im Zusammenhang mit entzündlichen Gelenkerkrankungen auch einen gewissen schmerzstillenden Effekt.

Die entzündungshemmende Wirkung von Leinöl kann zum Beispiel auch unterstützend bei der Behandlung von Krampfadern und Venenentzündungen eingesetzt werden. Medizinische Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass sich dadurch auch das Thromboserisiko senken lässt.

Hilfreich für Diabetiker

Eine kanadische Studie fand heraus, dass Leinöl die Erhöhung des Blutzuckerspiegels direkt nach den Mahlzeiten abdämpft. Dementsprechend ist Leinöl besonders Diabetikern zu empfehlen, die damit eventuell die nötige Insulinmenge reduzieren können, und kann auch helfen, Diabetes vorzubeugen.

Eine englische Studie kam zu dem Schluss, dass Leinöl, regelmäßig eingenommen, langfristig die Nierenwerte verbessern kann. Die Niere ist eine Entgiftungszentrale des Körpers. Damit trägt Leinöl langfristig zur Gesunderhaltung bei.

Leinöl stärkt die Abwehrkräfte der Schleimhäute, ist also besonders für Pollenallergiker zu empfehlen. Erfahrungsgemäß sind die Schleimhäute bei Pollenallergikern besonders angegriffen und ständig in einem Alarmzustand. Hier kann Leinöl Experten zufolge auf Dauer wirksam gegensteuern.

DHA

DHA spielt eine wichtige Rolle im Gehirn. Durch die spezielle Kombination von Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren im Leinöl können damit die Konzentrationsfähigkeit und das Denkvermögen verbessert werden. Verschiedene Studien kommen darüber hinaus zu dem Schluss, dass das DHA, das der Körper nach dem Genuss von Leinöl bildet, einer Demenz vorbeugen oder ihren Ausbruch verzögern kann. Ein Mangel von DHA kann insbesondere bei Kindern, deren Hirnstrukturen sich noch im Aufbau befinden, fatale Auswirkungen haben. Auch hier kann Leinöl gegenwirken.

Leinöl soll die Blutfettwerte senken, den Blutdruck regulieren und den Kreislauf stabilisieren. Kurzum: Leinöl ist ein wahrer gesundheitlicher Tausendsassa. Kein Wunder, dass es in letzter Zeit als Superfood angepriesen wird.

Leinöl enthält genau wie Leinsamen Schleimstoffe. Diese können bei Reizdarmbeschwerden sowie bei Blähungen helfen. Da Leinöl die Verdauung normalisiert, kann es sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfällen hilfreich sein.

Da Omega-3-Fettsäuren den Körper bei der Fettverbrennung unterstützen, kann Leinöl zusätzlich zu einer Diät und körperlicher Bewegung beim Abnehmen unterstützen.

Was beim Kauf von Leinöl noch zu beachten ist

  • Leinöl ist ein Frischeprodukt. Seinen vollen Geschmack, der leicht nussig und keinesfalls stechend, bitter oder ranzig sein sollte, hat es nur, wenn es ganz frisch ist und in Kaltpressung gewonnen und unter Luftabschluss abgefüllt wurde.
  • Am besten bewahrt man Leinöl im Kühlschrank in der verschlossenen Flasche auf, dann sollte es bis zu acht Wochen halten. Wer die Haltbarkeit noch verlängern will, kann das Leinöl auch einfrieren, dann ist es bis zu sechs Monaten haltbar.
  • Leinöl eignet sich hervorragend für die kalte Küche, für Salate oder für Milchspeisen wie Kräuterquark, man kann es aber auch einfach pur vom Löffel verzehren.
  • Ungeeignet ist es zum Braten oder Frittieren. Beim Erhitzen verliert es seine wertvollen Inhaltsstoffe.
  • Die beste Verpackung für Leinöl ist lichtundurchlässiges Glas wie Braunglas oder Grünglas. Glas ist absolut geschmacksneutral. Im Gegensatz zu Wasserflaschen lassen sich Leinölflaschen aus Glas auch hervorragend einfrieren, da sich Leinöl in gefrorenem Zustand nicht ausdehnt. Praktisch ist eine Dosierhilfe, die zudem die Flaschenöffnung verkleinert und damit den Kontakt zur Luft wiederum vermindert.

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